Logo Evangelische Kirche in Essen


Nachrichten

Freisenbruch-Horst-Eiberg: Trauer um Pfarrer i.R. Peter Sander

Theologe wurde 81 Jahre alt

Essen, 07.10.2025. Die Evangelische Kirchengemeinde Freisenbruch-Horst-Eiberg und der Kirchenkreis Essen trauern um Pfarrer i.R. Peter Sander, der am 2. Oktober im Alter von 81 Jahren verstorben ist. 35 Jahre lang, von 1974 bis 2009, war der Theologe als Pfarrer in der Gemeinde tätig. Die Trauerfeier findet am Samstag, 11. Oktober, um 11 Uhr im Heliandzentrum an der Bochumer Landstraße 270 statt.

PFARRKOLLEGE KNÜPFTE KONTAKT

Peter Sander wurde 1944 in Sageritz in Pommern geboren und ist in Essen und Velbert zur Schule gegangen. Nach dem Studium der Theologie in Wuppertal, Heidelberg und Bonn führte ihn der Weg nach Merzig an der Saar, wo er sein Vikariat absolvierte und 1973 zum Pfarrer ordiniert wurde. Nach einer Zeit im Hilfsdienst wurde er am 5. Mai 1974 als Pfarrer in der damals noch eigenständigen Evangelischen Kirchengemeinde Freisenbruch eingeführt. Den Kontakt hatte sein ebenfalls in diesem Jahr verstorbener Kollege im Pfarrdienst, der spätere Superintendent des Kirchenkreises Essen-Süd Klaus Gillert, geknüpft.

Schwerpunkte seiner Arbeit sah er in der Motivation und Führung aller Mitarbeitenden der Gemeinde und vor allem auch in der Einbindung der jüngeren Generation; besonders wichtig waren ihm eine lebensnahe Verkündigung und die Seelsorge, für die er eine Zusatzqualifikation in Klinischer Seelsorge erwarb. Während die ersten Jahre seiner Amtszeit auch durch viele Bauprojekte geprägt wurden – das Heliand-Zentrum, ein Pfarrhaus und das Altenwohnheim Schäpenkamp wurden neu erbaut, das Paul-Bever-Haus umgebaut und eine Diakoniestation errichtet – forderten später die Neuorganisation der Pfarrbezirke und der Zusammenschluss der bisher selbständigen Gemeinden Freisenbruch und Horst-Eiberg seine Integrations- und Tatkraft.

BLICK ÜBER DEN TELLERANKD

Trotzdem blieb auch Zeit, über den Tellerrand der Gemeinde hinauszublicken, in diesem Fall vor allem nach Afrika. Mehrmals hat Peter Sander im Rahmen einer ökumenischen Partnerschaft des Kirchenkreises Essen-Süd die Demokratische Republik Kongo (früher auch: Zaire) besucht; im Jahr 2000 unterrichtete er dort vier Monate lang angehende Seelsorger. Auch nach seiner Verabschiedung in den Ruhestand blieb Peter Sander der Gemeinde wie auch der Evangelischen Kirche in Essen insgesamt verbunden, arbeitete viele Jahre ehrenamtlich in Beiräten und Ausschüssen mit.

WÜRDIGUNG VON WEGGEFÄHRTEN

Anlässlich seiner Verabschiedung in den Ruhestand am 26. April 2009 haben langjährige Weggefährten, Kollegen und Ehrenamtliche die Verdienste Peter Sanders gewürdigt, von denen wir die folgenden Sätze stellvertretend zitieren:

„Seine Predigten wurden im Laufe der Jahre immer näher bei den Menschen und ihrer Lebenswirklichkeit angesiedelt und erreichten eine Tiefe, die zum weiteren Nachdenken anregte, so dass ich danach reicher nach Hause gehen konnte.“ (Gunnar Spatz, vielfältig engagiertes Gemeindemitglied, 2021 verstorben)

„Du nimmt die Menschen wahr, die nahen und die fernen Nächsten. Du hörst ihnen zu. Bist für sie da. In deiner ruhigen, bedachten Art, mit deinem stillen Humor. Mit deinem Glauben, deinem Gottvertrauen, mit deiner Spiritualität“. (Irmenfried Mundt, damals Superintendent des Kirchenkreises Essen-Süd, heute im Ruhestand)

„Platz lassen für andere Wege, Gedanken, Fragen, Ansätze – das ist deine besondere Gabe, von der ich, aber auch viele andere, in all den Jahren sehr profitiert haben“. (Monika Elsner, damals in der Kirchengemeinde Freisenbruch-Horst-Eiberg, heute Pfarrerin in der Kirchengemeinde Kray)

EIGENES LEITMOTIV GILT HEUTE MEHR DENN JE

Wir schließen unseren Nachruf mit einem Zitat von Peter Sander selbst, das als Leitmotiv heute so aktuell ist wie damals: „Wir können nicht mehr so tun, als brauchten wir uns nur ein wenig mehr anzustrengen und alles könne so weitergehen wie bisher. Wo sich Lücken auftun, werden sie bleiben und nicht schnell geflickt werden. (…) Neue Wege sind nicht die schon gebahnten und asphaltierten Straßen mit Versicherungsschutz gegen die Folgen von Schlaglöchern. Neue Wege führen auch durch ungebahntes, unbekanntes, ungewohntes Gebiet. Tasten, Suchen, Probieren, Losgehen und Verirren gehören dazu; aber nur das ist das Land, von dem unser Herr gesagt hat: ‚Sucht, so werdet ihr finden!‘“

EINLADUNG ZUR TRAUERFEIER & SPENDENZWECK

Die Trauerfeier für Peter Sander findet am Samstag, 11. Oktober, um 11 Uhr im Heliand-Zentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Freisenbruch-Horst-Eiberg, Bochumer Landstraße 270, statt; im Anschluss erfolgt die Beisetzung auf dem Evangelischen Friedhof an der Bochumer Landstraße 239. Statt zugedachter Blumen und Kränze bittet die Familie im Sinne des Verstorbenen um Spenden für ein Hilfsprojekt in der Demokratischen Republik Kongo: Congo Lisanga e.V., IBAN: DE44 3405 1570 0000 1721 71 bei der Stadtsparkasse Wermelskirchen, BIC WELADED1WMK, Kennwort: Peter Sander.

Unser Titelbild zeigt Peter Sander im Jahr 2000 an den Ufern des Kivu-Sees in der Demokratischen Republik Kongo. Wir bitten, die schlechte Bildqualität zu entschuldigen. Foto: DER WEG Pressearchiv/privat.

 

 

 

nach oben ▲