Nachrichten

75 Jahre Müttergenesungswerk
Jubiläumsgottesdienst in der Borbecker Dreifaltigkeitskirche
Essen, 11.05.2025. Vor 75 Jahren wurde das Deutsche Müttergenesungswerk gegründet. Anlässlich des Jubiläums würdigte der Essener Kreisverband der Evangelischen Frauenhilfe, der Träger einer Kurberatungsstelle ist, am vergangenen Sonntag (11. Mai), dem Muttertag, die segensreiche Einrichtung mit einem Gottesdienst in der Borbecker Dreifaltigkeitskirche.
GEGRÜNDET VON ELLY HEUSS-KNAPP
Das Deutsche Müttergenesungswerk wurde 1950 durch Elly Heuss-Knapp, die Frau des ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland Theodor Heuss, gegründet. Daher stammt der formelle Name des Müttergenesungswerkes: Elly-Heuss-Knapp-Stiftung.
„Schon lange wird nicht mehr mit Spendendosen auf der Straße gesammelt, wie in den 1960er Jahren“, erklärte Pastorin Daniela Emge, Vorsitzende des Essener Kreisverbands der Evangelischen Frauenhilfe, in ihrer Begrüßung. „Aber noch heute unterhält das Müttergenesungswerk etwa 70 Kurkliniken. Und jedes Jahr nehmen Zigtausende erschöpfte, kranke und überforderte Mütter an Kuren teil, um sich zu erholen und neue Kraft zu schöpfen. Heute gibt es die Kuren auch für Kinder und Väter – und seit zwölf Jahren auch für Menschen, die Angehörige in den eigenen vier Wänden pflegen.“ Durch jahrzehntelangen Einsatz konnte außerdem erreicht werden, dass die Kuren durch die Krankenkassen finanziert werden.
EINE VON FAST 900 KURBERATUNGSSTELLEN
Im Haus der Evangelischen Kirche unterhält der Essener Kreisverband der Evangelischen Frauenhilfe heute eine von knapp 900 Kurberatungsstellen in Deutschland. Der Gottesdienst machte die Bedeutung dieses Angebots deutlich: Angelika Irmer, ehemalige Kurberaterin und Mitglied im Vorstand des Kreisverbandes, und Oksana Funkner, derzeitige Kurberaterin der Frauenhilfe, berichteten aus ihren Beratungsgesprächen – über deren Ablauf, aber besonders auch von den Belastungen der Betroffenen und ihrer Dankbarkeit.
Ellen Geißler erzählte von ihrer Kur als pflegende Angehörige in Winterberg, während der ihr Ehemann sorgsam und professionell betreut wurde. Außerdem vorgetragen wurde ein Bericht von Alfiya Werner, die allein zur Kur nach Oberstdorf gefahren war. „Eine gelungene Kur spendet neue Kraft und hilft, einen neuen Anfang zu machen“, zog Daniela Emge ein positives Resümee.
EINE KUR KANN MENSCHEN WIEDER AUFRICHTEN
In ihrer Predigt sprach Angelika Irmer über die biblische Geschichte von der verkrümmten Frau, die von Jesus aufgerichtet wurde (Lk. 13,10-17): Durch die Kuren erleben Frauen und Männer, dass auch sie wieder Kraft schöpfen und aufgerichtet werden. „Sorgen und Leid können Menschen niederdrücken – Frauen und Männer, alle. Viele gehen gekrümmt durch das Leben – belastet und bedrückt. Doch Jesus hilft der Frau. Er will auch uns helfen. Er will uns zeigen: Lass dich nicht niederdrücken“, sagte Angelika Irmer. „Bei all deinen Sorgen, in all deinem Schmerz, deiner Belastung – du bist nicht allein. Ich bin bei dir mit meiner Liebe. Fasse neuen Mut und richte dich auf!“
Für alle diese Anliegen war die Dreifaltigkeitskirche der Evangelischen Kirchengemeinde Borbeck-Vogelheim genau der richtige Ort: „Hier gibt es eine Frauenhilfe-Gruppe, die sich seit weit über hundert Jahren für Mütter-Erholung und Mütter-Bildung stark macht, einst sogar mit einem eigenen Erholungsheim“, begründete Daniela Emge die Wahl der Gottesdienststätte für diese Feier. Gerda Keune, Leiterin der Frauenhilfe-Gruppe Kirchengemeinde, wirkte an den Fürbitten mit.
KURBERATUNG IM HAUS DER EVANGELISCHEN KIRCHE
Unter dem Motto „Gestärkt geht es besser!“ bietet der Kreisverband der Evangelischen Frauenhilfe Essen e.V. an jedem Donnerstag von 14 bis 17 Uhr im Haus der Evangelischen Kirche, III. Hagen 39, eine Kurberatung für Eltern (Mutter- oder Vater-Kind-Kuren) und pflegende Angehörige (zur Regeneration und Entlastung vom Pflegealltag) an. Kurberaterin Oksana Funkner gibt Tipps, welche Kur Sinn macht, hilft bei der Suche nach geeigneten Kurkliniken und unterstützt Ratsuchende bei Bedarf bei der Antragstellung. Um eine Anmeldung unter Telefon 0201 2205-430 (Anrufbeantworter) wird gebeten.
Unser Titelbild zeigt v.li.n.re. Angelika Irmer (frühere Kurberaterin, Mitglied im Vorstand des Kreisverbandes der Evangelischen Frauenhilfe in Essen e.V.), Oksana Funkner (heutige Kurberaterin), Pastorin Daniela Emge (Vorsitzende des Kreisverbandes der Evangelischen Frauenhilfe in Essen) und Gerda Keune, Leiterin der Frauenhilfe-Gruppe der Evangelischen Kirchengemeinde Borbeck-Vogelheim. Foto: Kirchenkreis Essen/Dennis Friedrich
Zur Homepage des Müttergenesungswerkes »