Nachrichten

Atempause-Radtour nahm Gustav Heinemann in den Blick
Ziel war das Weigle-Haus
Essen, 04.05.2025. Auf die Spuren des einstigen Essener Oberbürgermeisters und dritten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland, Gustav Heinemann (1899-1976), führte am 4. Mai die zweite diesjährige Atempause-Radtour. Während der NS-Zeit gehörte der engagierte Christ, Jurist und Politiker zu den aktivsten Mitgliedern der Bekennenden Kirche und bot verfolgten Juden seinen Rechtsbeistand an. Nach dem Krieg setzte sich Gustav Heinemann für ein Verbot von Atomwaffen ein, warnte vor einer erneuten Militarisierung und übte das höchste deutsche Staatsamt als ‚Bürgerpräsident‘, mit großer Bescheidenheit und Nähe zu den Menschen, aus.
Auf der Atempause-Radtour steuerten die dreißig Teilnehmenden Straßen und Plätze, Gebäude und Gedenkstätten an, die in unserer Stadt an das Leben und Wirken von Gustav Heinemann erinnern – etwa das Gustav-Heinemann-Haus des CVJM Essen und die Gustav-Heinemann-Gesamtschule, das Ehren- und Familiengrab auf dem Parkfriedhof und sein früheres Wohnhaus im Moltkeviertel.
Nach rund zwei Stunden wurden die Radlerinnen und Radler am Ziel, dem Weigle-Haus, von Mitgliedern des Rheinischen Posaunenwerks mit einem Choral empfangen. In der traditionsreichen evangelischen Jugendeinrichtung an der Hohenburgstraße 96 hat sich Gustav Heinemann viele Jahre lang ehrenamtlich engagiert; unter anderem hatte er zeitweilig den Vorsitz des Trägervereins inne. Beim späteren Bau der Autobahn A40 nutze Gustav Heinemann seinen politischen Einfluss und sorgte dafür, dass deren Strecke heute in einer eleganten Kurve um das Haus herum verläuft; nur deshalb musste es seinerzeit nicht abgerissen werden.
Zum Abschluss würdigten der frühere Altstadt-Pfarrer Steffen Hunder und der Sohn des früheren NRW-Finanzministers Diether Posser, ein langjähriger Weggefährte Gustav Heinemanns, dessen Verdienste. Nach dem traditionellen Abschlusslied „Möge die Straße uns zusammenführen“ wurde individuell der Rückweg angetreten.
ATEMPAUSE-RADTOUREN 2025
Zu den Atempause-Radtouren lädt der Radverkehrsbeauftragte der Stadt Essen, Christian Wagener, gemeinsam mit der Evangelischen und der Katholischen Kirche in Essen, der Essener Fahrrad-Initiative (EFI) und dem ADFC Essen seit vielen Jahren ein. Die weiteren vier Termine 2025:
-- Bei der dritten Tour (1. Juni) geht es um den „Helden von Bern“ Helmut Rahn, der 1954 mit der Fußballnationalmannschaft Weltmeister wurde und das entscheidende Tor im Endspiel schoss. Ziel ist das Lutherhaus der Evangelischen Kirchengemeinde Bedingrade-Schönebeck, das in diesem Jahr auf sein 100jähriges Bestehen zurückblickt. Die Abschlussandacht hält Pfarrer Markus Söffge. Veranstalter ist die EFI, Tourleiter ist Bürgermeister Rolf Fliß, Telefon 0201 421802.
-- Bei der vierten Tour (6. Juli) dreht sich alles um den Schauspieler Diether Krebs. Die Route führt zur Heilig-Kreuz-Kirche an der Franziskanerstraße 69, wo Pastor Norbert Linden die Andacht hält. Veranstalter ist der ADFC Essen e.V.; die Tourleitung hat Frank Rosinger, Telefon 0174 2453211.
-- Die fünfte Tour (3. August) führt zur Ökumenischen Jonakirche in Heidhausen. Thematisch geht es um den berühmtesten Unternehmer der Stadt Essen, Alfred Krupp. Die Abschlussandacht hält Skriba Silke Althaus, zweite stellv. Superintendentin des Kirchenkreises Essen. Veranstalter ist die Stadt Essen; die Tourleitung liegt in den Händen von Günther Mayer, Telefon 0201 406474.
-- Die letzte diesjährige Atempause-Radtour (7. September) nimmt die Äbtissin Mathilde in den Blick, die das Essener Frauen-Stift vor mehr als 1.000 Jahren vierzig Jahre lang leitete. Die Andacht hält Domvikar Bernd Wolharn. Veranstalter ist die EFI; Tourleiter ist Hilmar von dem Bussche, Telefon 0201 4309249.
Zur Homepage mit dem Essener Fahrradkalender »